|
|
|
|
Kulturhistorische Besonderheiten und Sehenswürdigkeiten
|
|
|
|
Belgern ist geprägt von einer über tausendjährigen Geschichte. Viele historische Zeitzeugen erzählen von längst vergangener Zeit. Sehenswert ist allein
das ganze Stadtbild mit den vielen Bürgerhäusern in den wenig geraden Straßen. Aber gerade das macht wohl das eigene Bild der Stadt aus. Ob nun das historische Pflaster oder das Wappen am Eingangsportal des
einen oder anderen Hauses, stattliche wie bescheidene Häuser säumen die Straßenzüge und erzählen allesamt eine andere, eigene Geschichte. Die Geschichte von Belgern.
|
|
|
|
|
Der Marktplatz
im historisch erhaltenen Stadtkern ist eine Augenweide für sich. Die große Handelsstätte wird von alten Bürgerhäusern umgeben. Die Löwen-Apotheke oder der "Goldene Engel" künden noch heute vom damaligen Wohlstand der Belgeraner Bürgerschaft. Der erste Blick geht aber auf das von allen Seiten freistehende
Renaissance-Rathaus, welches an Schönheit seinesgleichen sucht. Diesen schönen Bau aus dem Jahre 1578 hat Belgern dem einstigen Landesherren, Bischoff Johann IX. von Haugwitz zu Meißen, zu
verdanken. "Gaffköpfe" und historische Wappen schmücken das Eingangsportal. Der "Dachreiter" erinnert auch am Rathaus an die Herrschaft der Zisterzienser Mönche. Steht man vor dem
Rathaus, so werden die Blicke automatisch vom riesigen, aus Sandstein gehauenen, fast 6 m großen Roland
angezogen, der 1610 anstelle des Holzrolands dort errichtet wurde. Als einziger in Sachsen, alleiniger mit geflammtem Schwert und barfüßig, steht er für Gerichtsbarkeit, Markt- und Münzrecht; ein unproportionierter Gigant, der unumstritten das Wahrzeichen der Stadt ist.
|
|
|
|
|
Rolandklau der Torgauer in Belgern
Um das Jahr 1600, als der Roland noch aus Holz war, neideten uns die Torgauer selbigen mehr und
mehr. Sie entschlossen sich eines nachts, den Roland zu rauben. Der Abtransport des Riesen war jedoch nicht einfach. Bis zur Zittelmühle kamen die Räuber, dann holten sich die Belgeraner ihren
Roland zurück. Der hiesige Rat ließ bald darauf (1610) vom Steinmetz Peter Büringer den Roland aus Sandstein hauen. Seit dieser Zeit steht der Roland als Wächter in der Stadt. Jeder Torgauer
muss bis zum heutigen Tag beim Besuch der Stadt Belgern den Roland als Zeichen der Reue in die Zehe beißen. Die Bedeutung, dass jeder, der ihn in die Zehe beißt, immer wieder gern nach Belgern
zurückkehrt, ist die "reine Wahrheit".
|
|
|
|
|
|
Das Monumentalgemälde wieder im Bürgermeisterzimmer
Das seit dem II. Weltkrieg im Museum aufbewahrte 6 x 8 m große Bild wurde restauriert.
Es stellt die Begrüßung Friedrich des II. in Belgern auf seinem Siegeszug durch Sachsen am 4. September 756 dar. Das Gemälde war ein Geschenk des Deutschen Kaisers an die Stadt im Jahre 1910 anlässlich des
Jubiläums "300 Jahre Roland".
Wandmalereien im Rathaus
Im ehemaligen Rathaussal fand man ein Malermonogramm mit dem Datum 1580. Es handelt sich um eine großzügige Illusion einer
Sockelverkleidung aus Holzpaneelen in roter Fassung mit Renaissanceornamenten und darüber angeordneten Ausstattungsgegenständen, wie Federbüsche und Schilde mit flatternden Bändern.
|
|
|
|
Am Rande des Marktplatzes ließ 1710 August der Starke eine interssante kursächsiche Distanz-Meilensäule errichten. Auf ihr sind Entfernungsan-gaben,
gerechnet in Stunden, für 80 Städte eingehauen, die auf dem Postweg zwischen Dresden-Belgern-Wittenberg erreichbar waren. Läuft man vom Markplatz kommend auf dem historischen Pflaster die Elbstraße hinunter,
sehen Sie einen klobig wirkenden Sandsteintrog - den denkmalgeschützen Röhrbrunnen. Heute der Stadt eine Zierde, diente er früher der Wasserversorgung für Mensch und Tier.
|
|
|
|
|
An der Elbe kann man mit der Gierseilfähre, die ohne Motorenlärm und nur von der Strömung getrieben und schon seit Jahrhunderten die Elbufer
verbindet, den mächtigen Strom - der hunderte Kilometer weiter in die Nordsee mündet - überqueren. Die Elbfähre war schon im Mittelalter ein strategisch und wirtschaftlich
wichtiges Verkehrsmittel zur Entwicklung der Stadt. Zurück im Stadtinnern, östlich vom Markt aus in der Oschatzer Straße, steht das letzte von ehemals vier Stadttoren, das Oschatzer Tor
, das Teil der frühmittelalterlichen Befestigungsanlage der Stadt war. In seinen Räumen ist heute noch das Heimatmuseum untergebracht, das auch gern seinen Besuchern Auskunft über Geschichten der
Stadt erteilt.
Zukünftig wird das Stadtmuseum in einem alten Bürgerhaus am Topfmarkt - genannt "Alte Schmiede"- zu finden sein. Im Rahmen der Altstadtsanierung im Stadtkern hat man
die Möglichkeit zur Umnutzung dieses Gebäudes zu einem Stadtmuseum und einer Stadtbibliothek gefunden.
|
|
|
|
|
Belgern, eine wunderschöne Kleinstadt im Nordosten Sachsens, ist am besten erreichbar über die B 182, die Wittenberg und Dresden verbindet. Der
international bekannte Elbe-Rad-Wanderweg verläuft durch die Stadt. Belgern ist mit dem Bus gut erreichbar, es verkehrt eine Buslinie von Torgau und Oschatz über Belgern.
|
|
|
|